
College Sutherland
Vierjährige Osteopathieausbildung
Das College Sutherland ist die älteste Ausbildungseinrichtung für Osteopathie auf dem europäischen Kontinent. Um ein hohes Ausbildungsniveau zu gewährleisten, setzt sich das Kollegium von über 70 Dozenten aus praktizierenden und erfahrenen Osteopathen sowie Ärzten verschiedener Fachrichtungen zusammen.Ausbildungsinhalt und -dauer entsprechen den europäischen Richtlinien für die Lehre der Osteopathie.
Die vierjährige Ausbildung wird berufsbegleitend angeboten: Von September bis Juni wird den Studenten während sieben Seminaren pro Jahr (Freitag bis Montag) ein umfangreiches Repertoire an diagnostischen und therapeutischen Verfahren vermittelt. Der Studienplan setzt sich, von Beginn an, aus Theorie und Praxis zusammen und bietet den Studenten sofort die Möglichkeit, Gelerntes sinnvoll in die Praxis umzusetzen. Zudem beinhaltet das Unterrichtskonzept Verfahren der Diagnostik und Differentialdiagnostik und befähigt die Absolventen zu autonomem Praktizieren und kompetentem interdisziplinären Dialog innerhalb des Gesundheitswesens.
Zur Philosophie der Osteopathie
Der menschliche Körper ist eine biologische Einheit, die sich in einer ständigen Wechselwirkung mit ihrer Umgebung befindet. Diese Einheit drückt sich in allen Regionen und Ebenen des Organismus in einem definierbaren und erfassbaren physischen und psychischen Funktionieren aus ‒ sowohl im gesunden als auch im kranken Zustand.
»Die Struktur dirigiert die Funktion und die Funktion kreiert die Struktur.« (A.T. Still)
Struktur und Funktionalität von Geweben, Organen und Körpersystemen bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Durch den direkten oder indirekten Einfluss des Osteopathen auf veränderte Strukturen lassen sich unphysiologische Funktionen wiederherstellen. Die Selbstheilungskraft des Körpers. Das Bestreben des Organismus ist stets, möglichst ökonomisch und komfortabel innerhalb seiner Umwelt zu agieren. Das dazu erforderliche Gleichgewicht (Homöostase) aller seiner Systeme bewahrt der Körper durch eine Vielzahl an regulierenden und selbstheilenden Mechanismen.
Das Ziel der osteopathischen Intervention
Das Ziel osteopathischer Intervention ist, mit dem Wissen um die Ganzheitlichkeit des Organismus und der Fähigkeit und Fertigkeit unphysiologische Strukturen und Funktionen zu erkennen und zu beeinflussen, die Selbstheilungskraft des Körpers wieder in Gang zu setzen, wo sie durch Trauma oder Erkrankung zum Erliegen kam. Der Behandlung geht eine umfassende Anamnese voraus. Im Mittelpunkt steht hierbei die Krankengeschichte des Patienten, beispielsweise Komplikationen bei der Geburt, bisherige Erkrankungen, Operationen, Medikation und Ernährungsgewohnheiten. Darauf folgt die Diagnostik, bei der durch Ertastung Gewebe aufgespürt wird, deren Beweglichkeit eingeschränkt oder deren Spannung erhöht ist. Auf diese Weise geht die Osteopathie auf die Suche nach der primären Ursache für die Beschwerden des Patienten, ausgehend von drei interagierenden Systemen: Parietal-System ‒ der Bewegungsapparat, bestehend aus Knochen, Muskeln, Bändern, Sehnen, Bindegewebe, Wirbeln, Gelenken, etc.; Viszeral-System ‒ die inneren Organe mit den dazugehörigen Blutgefäßen, das umgebende Bindegewebe, Lymphe und Nerven; Cranio-Sacral-System ‒ der Schädel, das Kreuzbein, die verbindende Wirbelsäule, das Nervensystem, die Hirnhaut und die Membrane, die Gehirnnflüssigkeit und deren Funktion.
Die osteopathische Behandlung
Die Behandlung ist manuell und ausgerichtet auf die Wiederherstellung von ausgeglichener Gewebespannung und Mobilität. Durch gezielte Manipulationen und spezifische Gewebetechniken (vor allem im cranialen und viszeralen System) kann der Osteopath auch das tiefliegende Gewebe direkt oder indirekt erreichen und behandeln. Der Osteopath richtet seine Behandlung auf diese drei Systeme aus. Die Harmonie zwischen diesen Systemen ist für die Vitalität des Organismus und die Aufrechterhaltung seiner Regulationsmechanismen von entscheidender Bedeutung. Eine Bewegungseinschränkung in einem der drei Systeme kann sich auch immer auf die beiden anderen auswirken. Der Osteopath diagnostiziert den entscheidenden Mobilitätsverlust im Parietal-, Viszeral- oder Cranio-Sacral-System und richtet seine Therapie auf dessen Wiederherstellung aus, wobei die Selbstheilungskräfte des Körpers stimuliert werden.
Voraussetzung
Arzt/Ärztin mit Approbation, Physiotherapeut/-in, Heilpraktiker/-in, Masseur/-in und med. Bademeister mit Zusatzausbildung Manuelle Therapie (340 Stunden)